Professionelle Hilfe mit Routine und Empathie
Die Intensivpflege stellt eine Betreuung, Überwachung und pflegerische Versorgung rund um die Uhr dar. Dafür kommt geschultes Personal zum Pflegebedürftigen nach Hause. Manchmal erfolgt die Intensivpflege aber auch im familiären Umfeld oder in einer betreuten Wohngruppe. Die Intensivpflege ist sehr aufwendig und reicht von einer kurzzeitigen Betreuung bis hin zu einer Beatmungspflege. Deswegen sind in der Regel unterschiedliche Pflegefachkräfte für das Pflegeprogramm erforderlich.
Typische Aufgaben in diesem Zusammenhang sind:
• Sicherstellung und Überwachung der Vitalfunktionen
• Bedienung medizinischer Apparate
• Gabe von Medikamenten
• Versorgung der Wunden
• Körperpflege und Lagerung des Patienten
• Assistenz bei kleineren operativen Eingriffen• Kleine invasive Eingriffe
• Ernährungstherapie bzw. Überwachung der künstlichen Ernährung
• Sekret- und Trachealkanülenmanagement
• psychologische Betreuung
• Sterbebegleitung
Die Intensivpflege ist aufgrund des hohen Aufwands und der einschlägigen Schulung des Personals kostspielig. Wie teuer sie im Detail ist, lässt sich nicht pauschal bestimmen, da der Preis von den erforderlichen Leistungen abhängt.
Entscheidend für die Kalkulation sind folgende Fragen: - Wie hoch ist der allgemeine Pflegeaufwand?
- Braucht der Pflegebedürftige eine Beatmung?
- Liegt der Patient im Koma?
- Muss eine regelmäßige Wundversorgung erfolgen?
Umso umfangreicher der Aufwand ist, desto höher sind die Kosten. Gleichzeitig bedeutend ein größerer Aufwand jedoch auch eine höhere Pflegestufe des Patienten. Umso höher die Pflegestufe ist, desto mehr Pflegegeld erhält die zu betreuende Person.
Kostenträger bei der 24 Stunden Intensivpflege sind die Krankenkasse und die Pflegekasse. Für den Kostenaufwand der Behandlungspflege wird die Krankenkasse herangezogen. Wichtig hierbei ist, dass sie die Kosten nur trägt, wenn ein Arzt die Behandlungspflege verschrieben hat.
Zudem werden die Kosten auf einen Zeitrahmen von 21 Stunden täglich festgelegt. Die verbleibenden drei Stunden finanziert die Pflegekasse. Sie kommt für die Grundpflege auf, die ein ambulanter Pflegedienst leistet. Dieser Kostenblock wird durch die Pflegesachleistungen begleichen.
Wie hoch die Pflegesachleistungen sind, hängt entscheidend von dem Pflegegrad des Angehörigen ab. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass die Pflegekassenleistungen nur erfolgen, wenn ein Gutachter einen Pflegegrad zertifiziert hat.
Nicht jeder Pflegebedürftige, der eine Intensivpflege braucht, bleibt in den gewohnten vier Wänden wohnen. Eine Alternative ist eine Wohnanlage zur Intensivpflege. In der Regel leben dort rund zwölf Personen zusammen und erhalten eine sorgfältige Pflege von Fachpersonal.
Selbstverständlich sind die Wohnräume speziell auf die zu betreuenden Personen ausgelegt, damit eine Intensivpflege reibungslos erfolgen kann und ein Höchstmaß an Sicherheit garantiert ist. Rund um die Uhr sind Intensivpflegefachkräfte vor Ort, um die Bewohner zu pflegen. Zumeist liegt ein Betreuer-Bewohner-Verhältnis von circa 1:3 vor.
Die Intensivpflege richtet sich an Personen, die auf eine intensive und engmaschige Betreuung angewiesen sind. Nur sie erhalten diese besonderen Leistungen. So muss eine Schwerstpflegebedürftigkeit attestiert werden. Die rechtliche Grundlage dafür findet sich in § 37 SGB V. Dort ist vermerkt, dass es einen Rechtsanspruch auf Intensivpflege gibt.
In der Praxis besitzen die Pflegebedürftigen häufig eines dieser Leiden:
• Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
• Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)• Angeborene oder erworbene Hirnschädigungen
• Hoher Querschnitt (Halsmarklähmung)
• Koma oder Wachkoma
• Lungenerkrankungen
• Mukoviszidose
• Muskelatrophien
• Schädel-Hirn-Trauma
• Tumorerkrankungen
Dank der Beatmungs-WG ist es möglich, dem Patienten sowie seinen Angehörigen eine intensive Pflege im privaten Umfeld zu ermöglichen. Alle Bewohner der Beatmungs-WG haben die Gemeinsamkeit, Schwerstpflegefälle zu sein.
Angehörige könnten solch eine aufwendige Pflege 24/7 nicht selbst vornehmen. Der Pflegebedürftige lebt dann gemeinsam mit anderen Pflegebedürftigen in einer WG mit angenehmer, wohnlicher Atmosphäre. Personen, die noch mobil sind, gestalten sich ihren Alltag selbstbestimmt. Bei Bettlägerigkeit ist eine 24-Stunden-Rundumbetreuung gegeben.
Ein großer Vorteil der Beatmungs-WGs ist die Fusion von heimeliger Atmosphäre und intensiver Pflege. Das stärkt das Wohlbefinden und entlastet die Angehörigen. Sobald der Pflegebedürftige Hilfe braucht, ist sofort jemand zugegeben. Fühlt er sich gut und möchte Zeit für sich allein haben, ist dies natürlich auch möglich.